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Monatliches Begegnungscafé zur Zeit der Belegung der Turnhalle mit mehr als 100 geflüchteten Menschen

Zur Zeit der Belegung der Turnhalle des Gymnasiums wurde das Begegnungscafe etabliert. Damit konnten wir eine viel genutzte Gelegenheit bieten, dass sich Menschen, die miteinander und nebeneinander leben, in gemütlicher Atmosphäre kennenlernen können. Unsere Treffen waren wirklich schön und intensiv, wir haben viel gelacht und mit Rhythmus und Musik konnten wir uns toll verständigen, wir haben neue Gesichter und Geschichten kennengelernt, gespielt und geratscht.

Anfang April 2016 war das letzte „große“ Begegnungscafe im Pfarrsaal. Da nun mehr als 140 Leute aus der Unterkunft in der Turnhalle des Gymansiums in bessere und menschenwürdigere Unterkünfte verlegt wurden (s. Startseite,  https://asyl-kirchseeon.de/), gibt es unregelmäßige Treffen mit den verbliebenen Bewohnern in Kirchseeon in etwas kleinerem Rahmen, so z.B. bei der Weihnachstfeier im Dezember 2017.

 

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Am 4. Januar 2016 war der Pfarrsaal wieder mit deutlich mehr als 100 Besuchern gefüllt, die Asylbewerber und die „Eingeborenen“ hielten sich in etwa die Waage. Dieses Gleichgewicht setzte sich auch an den Tischen fort, wo mit großem Eifer und vollem Einsatz an Geschicklichkeit und Gedächtnis die Siege bei verschiedenen Spielen nach Syrien, Afghanistan, Eritrea, Senegal, Nigeria, Mali oder Deutschland gingen.

Für das leibliche Wohl war mit einer gespendeten italienschen Minestrone (vielen Dank an Pater Georg Menachery) und natürlich mit Kaffee und Kuchen gesorgt.

Das Begegnungscafe am 1. Februar folgte der erfolgreichen Januar Veranstaltung und es gab wieder an voll besetzten Tische konzentrierte und begeisterte Spieler.

Tolles Begegnungscafé am 05.10.2015 im kath. Pfarramt Kirchseeon

Am Montag, den 05. Oktober, haben wir uns im Pfarrheim getroffen. Es kamen viele Kirchseeoner und auch die Asylbewerber waren da. Es gab einen regen Austausch untereinander, hier nun eine Erzählung von Beate Maron, wie sie den Abend erlebte:

„Mit gemischten Gefühlen machte ich mich auf den Weg zu diesem Treffen. Neugierig, auf welche Menschen ich treffen würde. Welche Erwartungen und Erfahrungen haben unsere neuen Mitbürger gesammelt?

Um eins vorweg zu nehmen, es ist was anderes sich aus den Medien und täglichen Berichterstattung mit diesem Thema zu beschäftigen und tatsächlich jemandem zu begegnen.

Insgesamt habe ich in der letzten Zeit das Gefühl, es wird nur noch über die Anzahl der nach Hilfe suchenden Personen berichtet, doch hinter dieser Zahl steht ein Mensch, ein Mensch mit all seinen Facetten, Erfahrungen und Hoffnung und auch ein Schicksal.

An diesem Abend lernte ich einen 21-jährigen Nigerianer kennen. Mit 21 Jahren, fernab von der Heimat, seiner Familie und seiner Kultur. Seit drei Monaten in Deutschland und seit drei Wochen nun in Kirchseeon. Er möchte unbedingt Deutsch lernen und das Land kennenlernen.

Während unseres Gespräches formulierte er folgende Bitte „Pls can you teach me the law of Germany and what not to do.“

Genauso wie er neugierig auf unser Land ist, genauso neugierig wurde ich. Denn über Nigeria weiß ich kaum etwas und so ergab sich ein interessanter Austausch über die zwei verschiedenen Kulturen. Da wurde mir erst wirklich bewusst, welche Chancen und Möglichkeiten sich aus der Zuwanderung ergeben könnten.

Martin Luther hat mal von seinem Traum gesprochen und ich darf für meine 1,5-jährige Tochter hoffen, dass sie in einer bunten Gesellschaft aufwachsen wird, in der „normale“ Bürger, neben Bürgern mit Einschränkungen und neben Bürgern unterschiedlicher Herkunft friedlich miteinander leben.

Das Begegnungscafe ist eine wundervolle Gelegenheit, den Medienberichten einen Menschen und eine Geschichte zuzuordnen. Ich persönlich habe mich für eine Patenschaft entschieden.“

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